Regelstudiengang und Modellstudiengang
Nicht jedes Medizinstudium ist gleich. Es gibt bei den Studiengängen an deutschen und ausländischen Universitäten nicht nur die Sprachen, die sich unterscheiden. Die Begriffe „Modellstudiengang“ und „Regelstudiengang“ wollen wir hier erläutern.
Regelstudiengang – Was bedeutet das?
Mit Regelstudiengang ist die Art Studiengang gemeint, die allgemein bekannt ist: Man stellt sich beispielsweise selbst den Stundenplan zusammen und hat klar getrennte Vorklinik und Klinik Semester. Die Selbsterstellung des Stundenplans bietet zwar hohe Flexibilität, sorgt aber häufig auch dafür, dass die 6 Jahre der Regelstudienzeit nicht eingehalten werden können. Grund dafür ist auch, dass man sich für bestimmte Kurse immer sehr schnell anmelden muss, da sonst die entsprechenden Kapazitäten erschöpft sind (beispielsweise Laborpraktika oder Sezierkurs).
Es gibt zwei Jahre Vorklinik, ein Jahr Semi-Vorklinik/Klinik, zwei Jahre medizinische Grundlagenfächer und ein Jahr praktisches Jahr (PJ). Die beiden Abschnitte werden mit einer Prüfungswelle getrennt (“Physikum”, oder auch “erster Abschnitt der ärztlichen Prüfung”). Es werden an zwei Tagen in jeweils einer Klausur insgesamt 320 Fragen aus den Fächern Biochemie, Chemie, Physiologie, Physik, Anatomie, Biologie, Psychologie und Soziologie abgefragt. Dann folgt eine mündliche Prüfung in Anatomie, Biologie und Physiologie.
Im klinischen Teil gibt es die Famulaturen. Neben den Vorlesungen und Kursen müssen diese zusätzlich absolviert werden. Diese sind Praktika in Arztpraxen oder Kliniken. Insgesamt müssen 4 Monate Famulatur geleistet werden, wobei 1 Monat in einer Praxis und 2 Monate im Krankenhaus Pflicht sind. Der übrige Monat kann dann entweder in der Praxis oder im Krankenhaus abgeleistet werden.
Nach dem 10. Semester findet der Zweite Abschnitt der Ärztlichen Prüfung statt, umgangssprachlich auch das „Hammerexamen“ genannt. Hier gibt es eine schriftliche Prüfung, die über 3 Tage läuft und bei der insgesamt 320 Fragen beantwortet werden müssen.
Modellstudiengang – Was ist der Unterschied?
Der Modellstudiengang unterscheidet sich von dem Regelstudiengang in dem Punkt, dass es keine einheitlichen Regelungen gibt. Es unterscheidet sich tatsächlich von Universität zu Universität, mal mehr und mal weniger. Das Studium im Modellstudiengang ist oftmals in drei Blöcke unterteilt.
Beispiel für ein Modellstudiengang: Düsseldorf
Der erste Block, genannt: Qualifikationsstufe 1 (Q1), umfasst die ersten drei Studienjahre (1. bis 6. Semester), die in 10 Themenblöcken und 2 Studienblöcken aufgeteilt werden. In diesem Abschnitt wird das Wissen in Organsystemen unterteilt, sodass die Fächer aufeinander aufbauend durchgeführt werden. Module können z.B. “Atmung” oder “Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell” heißen.
Das Wissen wird in insgesamt 12 Themenblockklausuren abgefragt, deren Gesamtnote die Note des schriftlichen Physikums darstellt. Ferner müssen in diesen drei Jahren 8 Wahlfächer absolviert werden, da diese als einer der Nachweise zur Zulassung zur Physikums-Äquivalenzprüfung zählen. Ferner gibt es im Q1 bereits Praxisblöcke und den ersten Kontakt mit Patienten. Dies ist sicherlich der größte Unterschied zum Regelstudiengang: Mehr Praxisbezug. Abgeschlossen wird Q1 mit der Physikums-Äquivalenzprüfung.
Der zweite Block, Qualifikationsstufe 2 (Q2), 7. bis zum 10. Semester: Hier wird der Wechsel von Studien- und Praxisblöcken im Stundenplan der einzelnen Semester vom 3. Studienjahr beibehalten. Am Ende der Qualifikationsstufe findet das Hammerexamen statt. Die dritte Qualifikationsstufe ist das Praktische Jahr. In diesem Abschnitt erhalten die Studenten praktische Ausbildung von insgesamt 48 Wochen, die in 3 Tertiäre á 16 Wochen gegliedert ist. Durchgeführt wird das PJ in Chirurgie und Innere Medizin sowie ein Wahlfach.
Am Ende des dritten Blocks, Qualifikationsstufe 3 (Q3), steht der Dritte Abschnitt der ärztlichen Prüfung. Geprüft wird Innere Medizin, Chirurgie, ein Wahlfach, sowie ein zugelostes Fach. Die Prüfung findet an 2 Tagen statt und ist mündlich-praktisch ausgelegt. Sie beinhaltet Patientenuntersuchungen und -vorstellungen sowie mündliche Prüfungen in der Gruppe.
Was bedeutet dies für meinen Rückwechsel?
Für den Rückwechsel sind diese Informationen relevant, da für die Anerkennung der Studienleistungen berücksichtig werden muss, welche Leistungen wann in welcher Form erbracht wurden. Unser Repatrio Team ist bestens informiert über die jeweiligen Studienfächer der verschiedenen ausländischen Universitäten und kann Sie bei ihrem Rückwechsel bestens betreuen um diesen Prozess so einfach und unkompliziert wie möglich für Sie zu gestalten.